Zur Zeit um Christi Geburt war das ganze Ausserfern ein unbesiedelter Urwald, in dem Bären und Wölfe hausten.
Um das Jahr 46 n.C. bauten die Römer eine wichtige Straße über den Fernpass, die nach Reutte, Füssen und Augsburg führte.
Wer genau hinsieht, kann noch heute an einigen Stellen Spuren der Via Claudia entdecken. Auf dieser Straße zogen Römer und Handelsleute von Italien nach Deutschland.

Einige hundert Jahre später zogen germanische Stämme (Alemannen, Bajuwaren) nach Süden und besiedelten das Land. Sie rodeten die Wälder und betrieben Ackerbau und Viehzucht.
Als letztes wurde das Tannheimer Tal besiedelt (14 Jahrhundert).

Der christliche Glauben begann mit dem heiligen Magnus. Mönche der Klosters Füssen bekehrten die heidnische Bevölkerung. Kirchlich wurde das Gebiet dem Bistum Augsburg zugeordnet. Ausser dem Ehrwalder Becken, dieses ging zum Tiroler Bistum Brixen.

Die Festung Ehrenberg - erbaut vor rund 700 Jahren - war nicht nur Wehranlage, sondern auch Gericht. Außerdem vertrat der Pfleger von Ehrenberg den Tiroler Landesfürsten.

Das Außerfern war immer ein wichtiges Gebiet, deutsche Kaiserzüge zogen durch den Bezirk. Jahrhunderte lang rollten die Salzfuhren und andere Waren über den Gaichtpass, durch das Tannheimer Tal bis zum Bodenseeraum.


Die steigende Bevölkerungszahl und Teilung des Grundbesitzes, zwangen 200 Jahre lang Männer des Ausserferns ins Ausland zu gehen.
Als Handwerker oder Händler suchten sie Arbeit. Deswegen mussten vom Frühjahr bis in den Herbst die Frauen im Stall und auf dem Feld arbeiten.
Auch die Kinder mussten im Allgäu als Hirten oder Kindsmagd - so genannte "Schwabenkinder" - für den Lebensunterhalt der Familien mit dazu verdienen.

Einige Bewohner des Oberlechtals verkauften ihre Waren ins Ausland (Deutschland, Holland, Amerika). Andere kehrten reich in ihre Heimat zurück, ihre stattlichen Häuser zeigen von ihrem erreichten Wohlstand.